Kurztrip nach Samaipata

Vor zwei Wochen haben wir drei Tarabuco-Freiwillige uns mal wieder auf eine Reise begeben. Das Ziel: Samaipata – ein Örtchen im Departamento Santa Cruz. Diese Unternehmung haben wir nicht allein gestartet, sondern mit den Voluntarios aus Cajamarca und Camiri. So sind wir am Freitag nachmittag wieder mal nach Sucre gegondelt, denn alle Wege führen ja doch immer wieder nach, bzw. über Sucre. Dort haben wir uns mit den drei Cajamarca-Leuten am Terminal getroffen und, nachdem wir drei mal in den falschen Bus ein- und wieder ausgestiegen waren, unsere Plätze in der 10 Stunden Semi Cama (Halb-Liege) Flota nach Samaipata eingenommen. Die Nachtfahrt war für mich zur Abwechslung mal überraschend entspannt und ich konnte ein paar Stunden schlafen. Als wir dann halb 4 morgens etwas früher als erwartet am Ziel angekommen waren, waren wir erst mal ein bisschen überfordert, denn was macht man zu so einer Uhrzeit übermüdet an einem fremden Ort? Planlos durch die menschenleeren Straßen laufen? Sich ein Hostel suchen? Auf ner Bank schlafen? Wir haben uns für eine Mischung entschieden und sind ein bisschen gelaufen auf der Suche nach einem Hostel, was unsere Mentoren uns empfohlen hatten, um dort eine verschlossene Rezeption, aber eine Hängematte und ein paar Stühle vorzufinden… Dort haben wir dann bis etwa um 8 gesessen und gewartet, bis wir einchecken konnten und uns mit den Camiri-Freiwilligen getroffen haben. Mit denen sind wir am Samstag zu El Fuerte, einer ehemaligen Inka-Festung, gewandert, die als UNESCO-Weltkulturerbe gilt. Die Wanderung dorthin war wirklich schön, auch wenn das Wetter nicht so sonnig und warm war, wie wir es vom Tiefland erwartet hätten. Für´s Wandern war es dadurch aber perfekt. Nachdem wir von den hohen Eintrittspreisen für Ausländer erst einmal abgeschreckt waren und an einer Klippe mit wunderschöner Aussicht ein kleines Mittagspicknick eingenommen hatten, sind wir dann durch die Inka-Ruinen gestapft. Oder eher auf Holzkonstruktionen daneben… Es war ein wirklich schöner Rundgang, da wir auch fast die einzigen Besucher an dem Tag waren.

Ein Highlight für mich war es auch auf jeden Fall, mal wieder barfuß auf einer richtigen Wiese zu laufen, denn das vermisse ich hier im trockenen Tarabuco schon ein wenig. Generell ist die Landschaft in und um Samaipata unglaublich grün und schön.

Auf dem Rückweg sind einige von uns noch in einem kleinen Flüsschen am Wegesrand baden gegangen und dann sind wir nass zurück zum Hostel gestiefelt.

Am Abend haben sich in der Gemeinschaftsküche die ein oder anderen interessanten Krabbeltierchen blicken lassen, zum Beispiel riesige Nachtfalter, unidentifizierbare Käfer und beim Zähneputzen hat mich auf dem Wasserhahn eine Gottesanbeterin überrascht. Ich habe eine gemütliche, aber leider regnerische Nacht in meiner Hängematte verbracht und Sonntag ging es dann auf zu Wasserfällen in der Nähe von Samaipata. Auf dem Hinweg sind wir Taxi gefahren und ich muss sagen, dass ich lange nicht in einem so sauberen und neu aussehenden Auto gefahren bin. Das war schon irgendwie bemerkenswert. Die Wasserfälle waren auch ein schönes Fleckchen Erde und haben sich gelohnt, anzusehen. Auf dem Rückweg wurden wir nach sehr vielen gescheiterten Tramp-Versuchen dann doch noch von einem netten Bolivianer auf seiner eigentlich vollen Pick-Up-Ladefläche mitgenommen und wir haben sogar alle noch 2 kleine Mangos von ihm geschenkt bekommen. Solche Aktionen stellen, finde ich, die bolivianische Gastfreundlichkeit sehr gut dar.

In Samaipata wieder angekommen, haben wir uns noch ein bisschen mit Essen eingedeckt (Schokokuchen, Käse-Empanadas und eine Art gebratener Katoffel-Yucca-Käse-Brei) und haben dann zwei Stunden auf die Flota gewartet, die uns wieder über Nacht nach Sucre gebracht hat.

 

Saludos, eure Lotte

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