Reisebericht Nr. 1

Hallo Hallo aus Tarabuco!

Vor fast genau einem Monat bin ich hier in den Bus gestiegen und hab mich auf den Weg gemacht, Bolivien ein bisschen mehr zu erkunden. Wir sind drei Wochen durch das Land gereist und danach hatten wir unser Zwischenseminar in Sucre. Seit gestern bin ich wieder da und jetzt möchte ich von unserer Reisezeit berichten, Fotos zeigen und erzählen, was wir so erlebt haben. Da das sehr viel ist, werde ich das in mehreren Einträgen tun. Also hier ist nun mein Reisebericht Nr. 1. Aber vorher möchte ich noch ein paar Worte über Weihnachten loswerden.

Bevor wir aus Tarabuco abgereist sind, haben wir hier noch ein wunderschönes Weihnachten mit unseren Mentoren und anderen Freiwilligen verbracht. Wir haben sehr viel gegessen und getanzt. Tanzen ist hier ein sehr wichtiger Bestandteil des Weihnachtsfestes. Die Menschen ziehen von Haus zu Haus, tanzen dort vor den Krippen und werden von den Bewohnern zu Keksen und Kakao oder Ähnlichem eingeladen. So haben wir es auch im Hostel gemacht und es kamen viele Kinder und Leute aus dem Dorf vorbei. Zu Essen gab es später eine traditionelle Weihnachts-Suppe – Picana – und viele Plätzchen, die wir die Woche vorher gebacken hatten. Am Abend des 24. sind wir, nachdem wir mit den Kindern vor unserer Krippe getanzt hatten, in den Gottesdienst gegangen. Dort wurde munter weiter getanzt und der Pfarrer hat viel mehr mit der Gemeinde interagiert, als ich es von Deutschland kannte.  Am 25. sind noch befreundete Freiwillige aus Sucre und Cajamarca zu Besuch gekommen und wir haben einen sonnigen und entspannten Tag mit Resteessen in unserem Hof verbracht. Insgesamt war es ein sehr schönes Weihnachtsfest und ich bin froh, dass wir diese Erfahrung hier machen konnten.

Picana
Plätzchen

 

 

 

 

 

 

 

 

1) Tupiza

Kurz vorm Jahreswechsel sind wir dann losgefahren. Wir, das ist unsere Reisegruppe, bestehend aus uns drei Tarabuceños und David, einem Freiwilligen aus Camiri. Diese Gruppe wurde immer mal von anderen Freiwilligen und anfangs von Caros Familie, die sie hier besucht hat, ergänzt. Unser erstes Ziel war Tupiza, eine Stadt im Süden von Sucre und bekannt als der „Wilde Westen“ Boliviens. Auf der Karte ist Tupiza der hellblaue Punkt. Dorthin gekommen sind wir per Nacht-Flota, unser Standard-Transportmittel auf dieser Reise. Den ersten Tag dort haben wir bei Touristen-Organisationen, leckerem Essen und Marktspaziergängen verbracht. Am 31. Dezember sind dann noch Franka, Lucia und Chantal aus Sucre und eine Freundin von Lucia zu uns gekommen und wir haben eine Reit-Tour durch Canyons, Felsen und Kakteen gemacht. Ins neue Jahr gesprungen sind wir auf der Terrasse unseres Hostels. Von dort haben wir ein bisschen das Feuerwerk betrachtet und sind dann auf die Plaza gegangen, wo es Tanzumzüge, Stelzenläufer und Feuerspucker gab. Nachdem wir noch kurz auf einen Aussichtspunkt gestiegen sind, ging es auch schon ins Bett, da es am nächsten Tag morgens um Sieben schon wieder weiter für uns ging.

2) Lagunen, Geysire, Felsen, Salar

Für die nächsten vier Tage hatten wir eine Tour (auf der Karte die Pinke Linie) von Tupiza aus durch die spektakulärsten und abwechslungsreichsten Landschaften bis zum Salar de Uyuni, einer der größten Touristenattraktionen Boliviens, gebucht. Wir sind zu viert in einem Jeep mit Fahrer und einer super lieben Köchin gefahren. Und wir haben so tolle Natur gesehen! Und endlich Lamas! Am zweiten Tag konnten wir sogar welche streicheln. Ich war überrascht, was Lamas für Geräusche machen: Es klingt wie ein verschlafenes Montag-Morgen-Ich-Will-Nicht-Aufstehen-Gejammer. Sehr niedlich! Wir haben auch ganz viele Flamingos in den verschiedenen Lagunen gesehen. Außerdem noch Ruinen, Felsenlandschaften, Kakteen, Vulkane, Heiße Quellen, Geysire, einen Eisenbahnfriedhof und natürlich den Salar, den größten Salzsee der Welt mit einer Ausdehnung von über 10.000 km². Die drei Nächte der Tour haben wir immer in recht einfachen Unterkünften verbracht und die letzte Nacht sogar in einem Hostel direkt am Salar, was komplett aus Salz bestand. Ich fand es unglaublich beeindruckend, dass man innerhalb von vier Tagen so vielseitige und beeindruckende Landschaften sehen kann. Dabei muss ich mir aber auch bewusst sein, dass wir über 1000 km zurückgelegt haben. Allerdings ist das auch nur ein relativ kleiner Teil von Bolivien gewesen, und schon dieser war so vielfältig, wie ich es innerhalb eines Landes kaum vorher gesehen hab. Da ich nicht über alles, was wir auf der Tour gesehen haben, neue Worte finden kann, um auszudrücken, dass es einfach wunder-wunderschön war, einfach ein paar Fotos…

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1 Comment

  1. berit

    29. Januar 2018 at 9:22

    ohh danke lotte, das war eine wunderbare „frühstückslektüre“ heute mit so sagenhaft schönen Bildern! diese vielfalt an landschaften ist ja echt unglaublich! und deine beschreibung der kleinen lamageräusche ist perfekt

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