Bienvenidos a Tarabuco
08. September 2017
Hallo ihr lieben Leute! Einige Zeit ist vergangen, seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Und so sind auch viele, viele Dinge passiert, von welchen ich jetzt etwas zusammengestaucht berichten möchte:
Wir waren also in Sucre stehen geblieben, wo ich die letzten zwei Wochen mit ein paar anderen Freiwilligen einen Sprachkurs gemacht habe, welcher einige Zeit in Anspruch genommen hat, aber mein Spanisch gefühlt verbessert und die Grammatik wieder präsent gemacht hat. Letzte Woche haben wir auch unser Visum bekommen, nach den unzähligen Behördenbesuchen, die wir absolviert hatten. Zwischen Sprachkurs, Hausaufgaben, Behörden und Essen habe ich mit einigen Freiwilligen schöne Sachen unternommen. Wir waren zum Beispiel im Museum für indigene Kunst, oder in Cafés und auf verschiedenen Märkten. Der Koch unseres Hostels hat uns an einem Tag eine kleine Stadtführung gegeben und unter anderem den Mercado Negro und den Mercado Campesino von Sucre gezeigt. Es gab zwei Abende, an denen es die Möglichkeit gab, Fußball zu spielen – einmal Freiwillige gegen Freiwillige und ein anderes mal Freiwillige gegen Mitarbeiter von der Migración (eine der Stationen für unser Visum). Der letzte Freitag
war für fast alle der vorerst letzte Tag in Sucre, da die meisten abends mit einer flota in ihre Einsatzorte gefahren sind.
Wir wurden von unseren Mentoren im Hostel abgeholt und sind zu einem Haus in Sucre gelaufen, wo wir dann noch am Wochenende geblieben sind. Dort haben wir das erste Mal wirklich zu dritt gewohnt und uns ein bisschen aufeinander einstellen können. Am Samstag Abend sind dann noch zwei andere Freiwillige (aus einem ökologischen Projekt – Cajamarca) zu uns gekommen, und wir waren sehr glücklich uns nach 24 Stunden (endlich!) wiederzusehen. Sonntag war in ganz Bolivien der Tag des Fußgängers/ Tag der Umwelt. Das heißt, dass an diesem Tag kein einziges Auto und auch kein Bus, Motorrad oder Taxi unterwegs war. Das war schon ein ganz merkwürdiger Anblick für uns, da wir die Stadt in den vergangenen Wochen ja unter „normalen“ Umständen kennengelernt hatten. Es war aber sehr cool, über die größten Verkehrsknotenpunkte spazieren zu gehen, und nur Menschen auf Rollern, Inlineskatern oder sogar auf Fahrrädern zu begegnen. Die Wochen davor habe ich insgesamt vielleicht vier oder fünf Radfahrer gesehen! Es war auch deutlich zu spüren, dass die Luft reiner war und es waren wirklich viele Leute unterwegs. Die Atmosphäre war auf jeden Fall sehr angenehm und entspannt. Ich bin froh, dass wir diesen Tag noch in Sucre erleben durften, weil das Ganze in den Dörfern wahrscheinlich nicht so interessant gewesen wäre…
Montag Morgen ging es dann nach Tarabuco. Wir sind zu dritt (Caro, Robert und ich) in einen trufi (Kleinbus) gestiegen und nach 1,5 Stunden Fahrt durch schöne Landschaften dann in Tarabuco angekommen. Dort wurden wir von unserem Mentor Alberto abgeholt und sind zum Hostel, unserem neuen zu Hause, gelaufen. Am ersten Tag wurde uns von Alberto und seiner Frau Marlene ein bisschen gezeigt, wie hier alles so läuft und wir haben uns in unseren Räumen eingerichtet. Es war wirklich schön, endlich richtig auspacken zu können nach drei Wochen!
In den letzten Tagen haben wir etwas hier im Hostel geholfen, uns die Projekte angeguckt und versucht uns einzuleben.
Ein paar Infos über Tarabuco:
- Tarabuco ist ein Dorf auf über 3000 m Höhe, südöstlich von Sucre
- Es ist sehr kalt hier (ich schlafe mit Schlafsack, Decke und Daunenweste – eine Nacht sogar mit Mütze)
- Viele Menschen hier sprechen Quechua, eine indigene Sprache (wenn ich mit Spanisch nicht mehr ausgelastet bin, möchte ich mich gerne daran versuchen – aber erst mal Spanisch…)
- Es herrscht gerade zwar Trockenzeit, aber merkwürdigerweise hat es an zwei von fünf Tagen hier wie aus Eimern geschüttet und gestern sogar gehagelt…
- Daher ist gerade aber glücklicherweise der Wassermangel eher kein Thema, auf welchen wir uns eingestellt haben
Nun ja, jetzt sind wir also angekommen und fangen auch an, in den Schulen hier zu arbeiten.
Ich häng noch ein paar Fotos hinten an, für einen kleinen Eindruck.
Liebe Grüße aus Tarabuco
Eure Lotte
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