Tanzen, Polizei, Autos, Weltuntergang – ein Actionfilm mit Tarabuco in der Hauptrolle

10. Oktober 2017

¡Hola! Ich melde mich nach einiger Zeit mal wieder mit einem Lagebericht aus Tarabuco, wo es in den letzten Tagen bunt einherging.

Nach dem Wochenende in Sucre, was von einem grandiosen Avocado-Abendbrot in Tarabuco gekrönt wurde, ging es die Woche über wieder in unsere Einsatzstellen zum Englisch unterrichten. Beide Schulen, wo ich arbeite, widmeten sich seit einiger Zeit dem Einstudieren von Tänzen. Dieses Wochenende war nämlich die Entrada von Tarabuco zu Ehren der Virgen de Rosario und da gab es, genau wie in Sucre, einen Tanz-Umzug. Also haben fast alle Klassen und auch einige Lehrer verschiedene Tänze geübt. Meine Mitbewohnerin Caro und ich hatten beschlossen, auch mitzutanzen. Einmal mit unseren Schülern und einer Lehrerin von der Schule in Jumbate und dann nochmal mit Lehrerinnen von der Rosalía-Schule, wo Caro arbeitet.
Zur Entrada möchte ich gerne in einem extra Beitrag nochmal mehr schreiben und auch Fotos hochladen, also dafür bitte noch ein bisschen Geduld 😉

Jetzt erst noch ein paar Dinge zu den letzten Wochen:
In den Schulen läuft es immer besser, ich habe mich mittlerweile etwas ans Unterrichten gewöhnt, auch wenn es immer noch in einigen Klassen deutlich anstrengender (und auch frustrierender) ist, als in anderen. Generell ist das Schulsystem, der Unterricht und die Disziplin hier in Bolivien vollkommen anders als in Deutschland und das muss man erst Stück für Stück verstehen und seinen Platz in diesem System finden. Ich habe das noch nicht so wirklich erreicht, aber es wird… so viel erst mal zur Arbeit in den Schulen.

Ein Matsch-Spaziergang mit meinen Jumbate-Schülern

Ansonsten gab es vorletzte Woche eine mehr oder weniger spontane und für uns Freiwillige überraschende Polizei-Feier bei uns im Hostel, was schon sehr lustig war. Es waren sehr viele Polizisten da, um einen Geburtstag oder so etwas zu feiern und das ganze dauerte den ganzen Tag. Es gab Essen, gegenseitiges Wasser-über-den-Kopf-Schütten und eine Marschkapelle, die gefühlt 3 Stunden lang das ganze Dorf beschallt hat. Innerhalb dieser Fiesta haben Robert, Caro und ich das erste Mal den Spielesalon in unserem Hostel eröffnet, seit wir hier sind. Irgendwie typisch bolivianisch die ganze Situation: spontan, flexibel, und doch recht enspannt.

Das vorletzte Wochenende sind wir in Tarabuco geblieben, da hier ein Autorennen stattfand und wir außerdem Besuch bekommen haben. Es kamen 2 befreundete Freiwillige aus Sucre und 2 aus Cajamarca (ein ökologisches Projekt, welches struktur-technisch mit Tarabuco zusammenhängt). Am Samstag vormittag haben wir uns zu dritt das Autorennen angesehen und sind mal wieder ein bisschen in der Gegend herumspaziert.

Ausblick vom Berg auf die Straße mit dem Autorennen

Am Abend haben wir mit den anderen Freiwilligen lecker gekocht und einfach mal wieder Zeit zum Reden gehabt. Sonntags gab es nicht nur das Autorennen, sondern natürlich auch den wöchentlichen Markt und eine Essens-Feria, wo wir uns alle traditionelle Gerichte wie eine Art Quinoa mit Käse oder Empanadas schmecken lassen haben.
Nach einem Spaziergang und einem leckeren Eis an der Plaza mussten die anderen auch schon wieder los, was sich dann aber gezwungenermaßen noch recht lang hingezogen hat, da die Kleinbusse durch das Autorennen nicht fahren konnten.

Lucia (Sucre), Esel (Tarabuco) und Paula (Cajamarca)

Pünktlich nachdem die anderen dann abgefahren waren gab es einen Stromausfall in Tarabuco, was sehr toll ist, wenn man sich vornimmt einen Filmabend zu machen… Außerdem hat sich das Wetter anscheinend gedacht, uns einen Sandsturm bescheren zu müssen. Ich weiß nicht, ob es durch das Autorennen aufgewirbelter Staub war, oder einfach der starke Wind, aber alles war sandig und man konnte nicht sehr weit sehen. Das war schon ein merkwürdiger Anblick, aber auf jeden Fall interessant.

Sandsturmstimmung

Um dem Weltuntergangsszenario die Krone aufzusetzen, haben wir seit letzter Woche Wassermangel hier im Dorf. Das heißt es wird Wasser gespart wo es geht und ein Tanklaster fährt regelmäßig durchs Dorf und füllt dann große Tonnen auf, die alle vor ihre Türen stellen.
Aber an sich is das somit dann kein richtiges akutes Problem mehr und wir hatten uns ja auch auf Wasserknappheit hier eingestellt.

So, das war es jetzt erst einmal von meiner Seite hier. Ich werd mal sehen, ob ich Fotos noch hinzufüge, je nachdem wie es hier mit dem Internet aussieht…
Und es folgt dann auch bald der Beitrag zur Entrada. Das war ein wirklich verrückt-schönes Fest!

Bis dahin, eure Lotte

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