Die Fete geht weiter…

!Hola!

Hinter mir liegt eine verrückte Arbeitswoche und ein WG-Wochenend-Ausflug nach Icla und davon möchte ich jetzt ein bisschen was erzählen.

Das Fest der Virgen de Rosario, was letztes Wochenende hier stattgefunden hat, war mit der Entrada am Samstag noch lange nicht zu Ende. Die ganze Woche wurde noch im Dorf gefeiert und ich hab mich mich die eine oder andere Nacht gefragt, warum nachts halb vier noch/schon Blaskapellen durch die Straßen laufen und mich vom Schlafen abhalten. Es gab auch mehrere Abende Konzerte auf einer kleinen Bühne, die auf der Plaza aufgebaut war, welche aber eher umspannend waren. Was allerdings interessant war, war ein Stierrennen am Donnerstag. Ich weiß nicht, ob das auch mit dem Fest zusammenhing, aber am Donnerstag Nachmittag gab es einen Festumzug durchs Dorf zu einem eingezäunten Platz, wo ein Stierrennen stattfand. Caro und ich wurden von den Tänzern mit auf den Platz gezogen und haben eine Runde mitgedreht und getanzt, bevor es losging. Das eigentliche Rennen haben wir aber nicht richtig mitbekommen, weil wir zurück zum Hostel mussten um auf den Wasserlaster zu warten, der dann an der Ecke vor uns kein Wasser mehr hatte.

Platz, wo das Stierrennen stattfand, mit Schülern vom Colegio auf der Mauer

Was ansonsten passiert ist diese Woche:

  • ein paar sehr schöne, und ein paar sehr anstrengende Unterrichtsstunden inklusive gemeinsames Singen und Musik hören bzw. Nasenbluten, Weinen und Rumgekreische
  • ein unverhofft freier Mittwoch, aufgrund des Día de la Mujer (Tag der Frau), wodurch Caro und ich zwei Stunden nach Jumbate und wieder zurück gelaufen sind, ohne dass wir wussten, dass kein Unterricht stattfindet
  • mal wieder Handwäsche und danach das Wasser bloß nicht wegschütten, da…
  • … die Wasserknappheit weiter anhält – am Freitag wurden wir morgens um sieben aus dem Bett gerufen, um Wasser vom Wasserlaster zu holen. Da der schon 100 Meter weiter gefahren war, mussten wir mehrmals mit schweren Eimern hin- und herlaufen, da hatten wir dann gleich unseren Frühsport gemacht 😉
  • ein wunderbarer WG-Ausflug nach Icla

 

Rückweg von Jumbate über alte Eisenbahnschienen

 

Wasserlaster, der einmal pro Woche vorbeifährt

Da wir drei von Bolivien bis jetzt noch nichts außer ein bisschen Santa Cruz, einige Wochen Sucre und Tarabuco gesehen hatten, hatten wir uns vorgenommen, dieses Wochenende mal (nach bolivianischer Manier relativ spontan) woanders hin zu verreisen. Unser Ziel war Icla, ein kleiner Ort etwa 35 km südlich von und 1000 Höhenmeter unter Tarabuco gelegen. Freitag nachmittag haben wir uns zu Fuß mit Wanderschuhen und Rucksack aufgemacht, in der Hoffnung auf dem Weg einen Bus oder ein Auto zu treffen, welches uns mitnimmt. Uns wurde nämlich berichtet, dass nicht jeden Tag eine Flota fährt und ein überteuertes Taxi wollten wir nicht nehmen. Nach ca. sechs Kilometern und zwanzig Autos, die uns entgegen gekommen waren, kam dann tatsächlich ein Bus Richtung Icla an uns vorbei und glücklich haben wir uns in die weichen Sitze fallen lassen und begeistert beobachtet, wie die Landschaft um uns herum grüner und die Felsen immer beeindruckender wurden. Die letzten Kilometer ging es eine schmale Straße in engen Kurven steil bergab, und der Ausblick hat uns gezeigt, wie vielfältig Bolivien ist, wenn es schon in der Nähe von Tarabuco so anders aussieht. Auch beim Aussteigen habe ich sofort das mildere Klima bemerkt. Wir haben im Dorf noch ein paar Lebensmittel gekauft und uns dann einen schönen Ort für´s Zelt gesucht. Nach einer großen Portion Nudeln ging es dann auch relativ früh für uns in die Schlafsäcke und am nächsten Morgen nach einem kleinen Frühstück los, um was zu sehen. Wir sind durch einen Canyon  gewandert, nach jeder Biegung wieder von Neuem fasziniert, was sich dahinter verbarg. Die Felsen sahen wirklich beeindruckend aus und die einzigen anderen Lebewesen um uns herum waren Papageien und andere Vögel, Schmetterlinge, Kühe und ab und zu Schafe. Ich fand vor allem auch den Ausblick auf die umliegenden Berge unglaublich schön. Nachdem wir zurück ins Dorf gewandert waren, sind wir wieder zum Schlafplatz, haben Abend gegessen und uns früh schlafen gelegt, da wir halb vier wieder aufgestanden sind, um die Flota zurück nach Tarabuco zu schaffen. Die Busse fahren von Icla aus zwar täglich, aber eben zu unmenschlichen Zeiten… Und so sind wir den steilen Berg wieder hoch geruckelt und um sechs morgens bei uns im Hostel angekommen.

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Also dann bis bald mal wieder, eure Lotte 🙂

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