Auf der Suche nach dem letzten Inka

Letztes Wochenende ging es für uns drei Tarabuceños endlich mal nach Cajamarca, ein ökologisches Projekt im Norden von Sucre. Dort wohnen und arbeiten befreundete Freiwillige, die wir besucht haben. Cajamarca und unser Hostel in Tarabuco bilden gemeinsam ein Centro Ecológico Juvenil, ein ökologisches Jugendzentrum. Unsere Mentoren haben auch einige Jahre dort mit Freiwilligen gearbeitet und uns schon des öfteren vorgeschwärmt, wie schön es dort sei.

Also ging es am Freitag nach der Schule wieder mal per Trufi nach Sucre, wo wir uns mit Paula getroffen haben und mit ihr gemeinsam den weiteren Weg nach Cajamarca bestritten haben. Der ist nämlich gar nicht so einfach, aber wir hatten ja zum Glück unsere Profi-Paula dabei… Man fährt mit dem Micro (oft überfüllte Kleinbusse für den Stadtverkehr) bis an den Stadtrand und dort sucht man sich ein Taxi. Dieses bringt einen dann im Optimalfall nach ein bisschen Preisdiskussion bis nach Punilla, ein kleines Dorf unterhalb von Cajamarca. Der Optimalfall lag bei uns leider nicht vor, denn mitten auf dem Weg haben wir es zischen und knallen gehört – ein Reifen war geplatzt und so wurde unser anschließender Fußweg um eine gute halbe Stunde verlängert. Nachdem wir den Berg noch etwa eine Stunde im Dunklen hochgekraxelt waren und vollkommen fertig erstmal eine heiße Dusche genossen hatten (immer noch kein Wasser in Tarabuco 😉 ) wurden wir mit einem leckeren Abendessen versorgt.

Am Samstag Morgen haben wir dann die Umgebung bei Tageslicht gesehen und ich persönlich habe mich einfach wohl gefühlt dort. Es war ein bisschen wie beim Zelten. Man steht auf, geht nach draußen und ist mitten in einem Wald, es riecht nach Kiefern, die Sonne wärmt einem angenehm die Haut und der Boden ist so schön federnd weich. Das ist schon ganz anders als bei uns im baumarmen Tarabuco… dabei sah es vor etwas mehr als 20 Jahren in Cajamarca noch fast genau so kahl aus, was ich wirklich beeindruckend finde. Die Aufforstung ist dort von einigem Erfolg gekrönt.

Ausblick vom Casa Klaus, wo wir geschlafen haben
Das Haus der Cajamarca-Voluntarios

In dieser schönen Natur haben wir uns einen ausgedehnten Brunch genehmigt und uns dann zu sechst auf die Suche nach dem letzten Inka begeben. Nicht weit vom Zentrum entfernt gibt es nämlich einen alten Inka-Trail, den wir wandern wollten. Nach etwa zwei Stunden bergauf laufen haben wir uns am Anfangspunkt des Trails niedergelassen, um ein bisschen Brot und Marmelade zu futtern. Dort wurden wir von einem heftigen Hagel überrascht, sodass wir uns gezwungen sahen, ein kleines Stück zurück zu einer Kapelle zu gehen um uns dort unterzustellen.

Plötzlicher Hagel

Nach einer Weile kam die Sonne wieder raus und wir begaben uns auf die Spuren der Inka. Der Trail führt etwa 5km bergab in ein Tal und uns allen graute es vor dem Gedanken an den Rückweg wieder hinauf, zumal es immer später wurde und somit absehbar, dass wir es nicht mehr im Hellen zurück schaffen.. Trotzdem ließen wir uns relativ viel Zeit, die wunderschöne Natur aufzunehmen, sowohl in unseren Köpfen, als auch auf Fotos.

der Ausblick von oben
fotogene Wanderer

Nachdem wir unten angekommen waren, wollten wir versuchen, von einem Auto oder Laster die Straße mit nach oben genommen zu werden und wir gesellten uns zu einer Gruppe Bolivianer, die auch auf eine Mitfahrgelegenheit warteten. Nachdem diese flink auf einen schon recht vollen Pick-Up aufgesprungen waren, und keine Autos mehr vorbeikamen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zurück. Zum Glück kam nach einer Weile doch noch ein Auto, was uns freundlicherweise bis nach Punilla mitgenommen hat. Zurück in Cajamarca haben wir Stockbrot gemacht und noch lange am Lagerfeuer gesessen.

Die Straße, die es glücklicherweise mit dem Auto hochging, und nicht zu Fuß

Sonntag ging es zurück nach Sucre, leider etwas früher als erwünscht, sodass wir uns nicht das ganze Gelände nochmal genau angucken konnten. Aber das wird dann das nächste Mal gemacht. So wie ich Cajamarca bis jetzt wahrgenommen habe, ist es ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen, und das tut doch wirklich jedem mal gut!

Bis bald, eure Lotte 🙂

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